Wie moderne Softwarelösungen mit APIs zusammenarbeiten

APIs (Application Programming Interfaces) sind in der heutigen Softwareentwicklung nicht mehr wegzudenken. Als grundlegende Bestandteile moderner Softwarelösungen ermöglichen diese Programmierschnittstellen die Kommunikation und den Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Programmen. Aus Entwicklerperspektive lassen sich Anwendungen durch APIs ohne viel Aufwand erweitern und wesentlich einfacher skalieren. Bereits existierende Funktionalitäten müssen nicht von Grund auf neu erdacht und entwickelt werden. Stattdessen kann eine relevante API an ein Programm angedockt werden. Nun lassen sich deren Funktionen zur Kommunikation einfach aus der Anwendung heraus aufrufen.

Was ist eine API?

Grafik zum Einsatz von Softwareschnittstellen

Traditionell ist die API eine standardisierte Anwendungsprogrammierschnittstelle. Stell dir hierzu zwei unterschiedliche Programme vor, die Daten miteinander austauschen. Um die Daten verarbeiten zu können, müssen beide jeweils die Datenstrukturen des anderen Programms kennen. Die Kommunikation verläuft etwa so: Ein Programm schickt eine Anfrage an einen Server und erwartet eine Antwort. Das kann die Eingabe einer URL in einen Webbrowser oder die Eingabe einer Transaktionsnummer auf einer Serviceplattform sein. Wichtig ist, dass das angefragte Programm die Anfrage und das anfragende Programm die Antwort interpretieren kann. Dies wird bei APIs durch die Standardisierung sichergestellt. So lässt sich die reibungslose Kommunikation zwischen beiden Programmen gewährleisten.

Wie muss ich mir eine API-Integration vorstellen?

APIs kannst du dir als eine Art Softwarevermittler zwischen zwei unabhängigen Anwendungen oder Webtools vorstellen. In ihnen sind alle Definitionen und Protokolle enthalten, die für die Kommunikation zwischen den Systemen und die Integration jeweils erforderlich sind. Bestimmt kennst du aus dem Bereich der Hardware den Begriff „Plug-and-Play“. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das die automatische Anpassung von Systemkomponenten ermöglicht. Wenn du ein peripheres Gerät wie einen Drucker erstmalig mit deinem Computer verbindest, können beide Komponenten sofort miteinander kommunizieren. Die Funktionalität deines IT-Systems wird um die Fähigkeit, auf einem bestimmten Printer zu drucken, erweitert. Oder denk an Add-ons für deinen Internetbrowser. Mit ein paar Mausklicks kannst du die Möglichkeiten deines Browsers zum Teil deutlich ausweiten. Beispielsweise erfolgt die Einbettung eines YouTube-Videos in eine Webseite ebenfalls über eine API. So ähnlich kannst du dir die Integration einer API in eine Anwendung vorstellen.

Wie genau APIs funktionieren und welche Varianten es gibt, erzählen Inga und Dirk dir in dem folgenden Video noch ausführlicher:

An dieser Stelle würden wir dir gerne ein Video unseres YouTube-Kanals zeigen.

Dieser Inhalt eines Drittanbieters wird aufgrund deiner fehlenden Zustimmung zu Drittanbieter-Inhalten nicht angezeigt.

Einstellungen ändern

Welche Arten von APIs gibt es?

Es gibt zwei verschiedene Klassifizierungen von APIs. Die erste bezieht sich auf die Verfügbarkeit und die zweite auf die Anwendungsebene.

Klassifikation nach Verfügbarkeit:

Öffentliche APIs: Diese APIs sind für jeden zugänglich, der sich mit dem Internet verbindet. Hiermit sind für jedermann nutzbare Dienste wie Google Maps oder Public Cloud-Services wie Google Drive gemeint.

Private APIs: Auf private APIs kann nur von Entwicklern innerhalb eines Unternehmens zugegriffen werden. Dementsprechend sind sie nur von Mitarbeitern im Unternehmen nutzbar. Typisches Beispiel sind Intranets, also konzerninterne „Internets“ sowie Integrationen zwischen den im Unternehmen eingesetzten CRM- und ERP-Systemen.

Eingeschränkte APIs: Diese API-Kategorie umfasst sogenannte Restricted APIs. Diese werden für spezielle Anwendungen konzipiert und sind nicht öffentlich über das Internet verfügbar. Restricted APIs werden aus Sicherheits- oder Geschäftsgründen durch einen API-Schlüssel eingeschränkt. Einsatzmöglichkeiten sind beispielsweise Projekte, auf die nur bestimmte Parteien Zugriff haben.

Klassifikation nach Anwendungsebenen:

Web-APIs: Diese APIs werden über das Internet verwendet und ermöglichen die Kommunikation zwischen Anwendungen über das HTTP-Protokoll. Sie werden häufig verwendet, um auf externe Dienste oder Plattformen zuzugreifen, zum Beispiel um Wetterdaten abzurufen oder Zahlungen abzuwickeln.

Bibliotheks-APIs: Diese APIs sind in Programmbibliotheken enthalten und stellen Funktionen und Methoden bereit, die von Entwicklern in ihren eigenen Anwendungen genutzt werden können. Beispielsweise bieten viele Programmiersprachen wie Java oder Python Bibliotheken mit APIs an, um bestimmte Aufgaben zu erleichtern.

Betriebssystem-APIs: Diese APIs ermöglichen den Zugriff auf die Funktionen und Dienste eines Betriebssystems. Sie bieten Entwicklern die Möglichkeit, auf Hardware-Ressourcen wie Speicher, Netzwerk oder Eingabegeräte zuzugreifen. Betriebssystem-APIs sind essenziell für die Entwicklung von Anwendungen, die auf bestimmten Plattformen laufen sollen.

Typische Anwendungsbeispiele für APIs

  • Schufa-Anfrage
  • Kommunikation zwischen CRM und E-Mail-Marketing-Tool
  • Schnittstelle zwischen ERP und Datev-Online
  • Schnittstelle zwischen ERP und Warenwirtschaftssystem
  • Schnittstelle zwischen ERP/Warenwirtschaft und Shopsystemen wie Shopware, Amazon, Ebay …

APIs im Cloud-ERP

Cloud-ERP mit externen Systemen verbinden

Wie beschrieben, setzen moderne Softwarelösungen auf den Datenaustausch mithilfe von APIs. Auch im Cloud-ERP Haufe X360 und in Oracle NetSuite wurden bereits zahlreiche fertige Schnittstellen geschaffen. So ist es möglich, Versanddienstleister, Shoplösungen, Anwendungen fürs Dokumentenmanagement und viele mehr direkt anzubinden.

APIs und Datenschutz

Um Datenschutz und Datensicherheit bei APIs zu gewährleisten, kommt es darauf an, potenzielle Risiken beim Datenaustausch über APIs so weit als möglich auszuschalten. Zum einen ist eine hohe Autorisierung wichtig. Das bedeutet, dass unbefugte Zugriffe unter allen Umständen zu vermeiden sind. Nur autorisierte Anwendungen und Nutzer sollten einen Zugriff auf die jeweilige API haben.

Grafik, welche die Verschlüsselung von Daten beim Datenaustausch zwischen zwei Systemen darstellt

Werden sensible Daten über eine API transferiert, müssen diese verschlüsselt werden.

Das setzt zum einen starke Authentifizierungsmechanismen und Verschlüsselungstechniken wie eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung voraus. Dies gewährleistet, dass auf die Daten während der Übertragung und Speicherung nicht zugegriffen werden kann. Zum anderen sind sämtliche Zugriffe und Arbeiten kontinuierlich zu protokollieren, damit Sicherheitsverletzungen und verdächtige Aktivitäten rasch entdeckt werden können.

Schließlich ist darauf zu achten, dass die geltenden Datenschutzbestimmungen strikt eingehalten werden. Hierzu zählt nicht nur der Schutz der Daten vor unbefugten Zugriffen, sondern auch der Schutz der personenbezogenen Daten zwecks Wahrung der Privatsphäre. Dies wird etwa in der DSGVO geregelt.

Die regelmäßige Aktualisierung von APIs ist ebenso zu gewährleisten wie die zeitnahe Einspielung von Sicherheitspatches und Updates. Bekannte Sicherheitslücken sollten gleichfalls so früh wie möglich behoben werden. Eine umfassende Sicherheitsstrategie kann dafür sorgen, dass potenzielle Risiken minimiert werden. Zudem trägt es dazu bei, das Vertrauen der Nutzer in die API zu stärken.

Fazit

Wenn sich Unternehmen den Veränderungen am Markt anpassen wollen, werden sie um APIs nicht herumkommen. Als wesentlicher Bestandteil der digitalen Transformation sind sie der Schlüssel zum Erfolg. Kein Unternehmen ist mehr in der Lage, die Funktionalitäten für heutige Kommunikationsanforderungen in ihrer ganzen Komplexität selbst zu entwickeln. Es wäre schließlich hochgradig unwirtschaftlich, das Rad jedes Mal neu zu erfinden. Mithilfe von APIs geht das erheblich kostengünstiger. In unseren digital vernetzten Infrastrukturen kommt es also darauf an, dass moderne Softwarelösungen gut zusammenarbeiten. Hier spielen APIs beim Datenzugriff und bei der Funktionalitätserweiterung eine zentrale Rolle. Schnittstellen erleichtern die Systemintegration und vereinfachen die Entwicklung. Das gilt vor allem auch im Hinblick auf die künftigen Herausforderungen durch die KI. Sei es, dass Spracherkennungsdienste implementiert oder Daten KI-gestützt analysiert werden sollen. Der Datenaustausch lässt sich über eine API perfekt organisieren. Um die Wettbewerbsfähigkeit deines Unternehmens zu erhalten und zu steigern, solltest du die Möglichkeiten nutzen, die APIs dir bieten.

Möchtest du deine Unternehmenssoftware mit externen Anwendungen verbinden? Oder interessierst du dich für das Cloud-ERP Haufe X360? Wir helfen dir! Vereinbare für einen ersten Austausch gerne einen Termin zum Videocall per Microsoft Teams in einem unserer Kalender:

An dieser Stelle würden wir dir gerne einen Kalender mit möglichen Gesprächsterminen anzeigen. Zur Anzeige ist es notwendig, Drittanbieter-Inhalte unseres Partners Calendly zu akzeptieren.

Einstellungen ändern

An dieser Stelle würden wir dir gerne einen Kalender mit möglichen Gesprächsterminen anzeigen. Zur Anzeige ist es notwendig, Drittanbieter-Inhalte unseres Partners Calendly zu akzeptieren.

Einstellungen ändern

Zurück