Trends 2023 für die Unternehmens-IT

Was bewegt die Welt der unternehmensbezogenen IT im Jahr 2023, auf welche Trends muss dein Betrieb jetzt achten? Diesen Fragen geht der folgende Artikel nach und konzentriert sich dabei auf Entwicklungen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit spürbare Auswirkungen auf deinen geschäftlichen Alltag haben. 

Digitale Immunität

Digitale Immunität oder Cyber Resilienz ist das Stichwort, wenn es um die Reduktion von Ausfallzeiten in Betrieben geht. Investierst du in diesem Bereich, so erhöhst du die Stabilität und Widerstandsfähigkeit deiner Systeme. Und das ist heutzutage besonders wichtig. Immerhin sind laut Gartner 76 Prozent der IT-Teams mittlerweile direkt an der Umsatzgenerierung ihres Unternehmens beteiligt. Ein Schutz in diesem Umfeld ist daher gefragt und zunehmend kritisch für den Geschäftserfolg. 

Wer sein digitales Immunsystem stärkt, nutzt moderne KI-Ansätze und Analytics, um seine Tests zu automatisieren und zu intensivieren. Störungsbehebungen lassen sich ebenfalls im Rahmen automatisierter Prozesse durchführen. Um die Widerstandsfähigkeit von Anwendungen zu verbessern, könnten Unternehmen zum Beispiel auf das Chaos Engineering setzen. Bei diesem Ansatz für die Softwareentwicklung greifen die Teams auf die Chaostheorie zurück, um unerwartete Szenarien durchgehen zu können. Im Ergebnis sollen damit verlässliche und sichere Systeme erreicht werden. Der Streaming-Anbieter Netflix nutzt zum Beispiel das Chaos Engineering für die Verbesserung der eigenen IT-Infrastruktur[3]. 

Alle diese Bemühungen führen dazu, dass die Firmen ihre Ausfallzeiten verringern und damit gleichzeitig ihre Einnahmensituation stabilisieren. Das ist ein wichtiger Trend im Jahr 2023, dem sich kein Unternehmen verschließen sollte. 

Mustererkennung mit adaptiver KI

Grafik einer kuenstlichen Intelligenz auf Platinen

Damit eine KI ihre Wirkung entfalten und Muster zuverlässig erkennen kann, sind riesige Berge an historischen Daten für die Analyse erforderlich? Das stimmt so nicht mehr, wenn es um eine adaptive KI geht. Die gelangt zu mehrwertschaffenden Ergebnissen auch dann, wenn sie nur mit Live-Datenströmen arbeitet und überhaupt keine historischen Daten vorliegen. Die Besonderheit besteht bei diesem Ansatz in der Flexibilität: Eine adaptive KI kann ihren eigenen Code überarbeiten. Während frühere KI-Lösungen letztlich auf unveränderlichen Algorithmen basierten und damit im praktischen Einsatz doch wieder eingeschränkt waren, kann die adaptive KI mehr. Sie soll in der Lage sein, sich Veränderungen in der realen Umwelt des Unternehmens anzupassen. Damit kann sie auf Probleme reagieren, die zum Zeitpunkt der Programmierung der KI noch nicht bekannt waren. Das ist eine hochinteressante Entwicklung beim Einsatz in sich dynamisch verändernden Märkten. 

Die adaptive KI ist damit im Prinzip ein weiterer Ansatz für die Steigerung der Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit von Unternehmen. Viele Firmen haben gerade während der Corona-Pandemie schmerzlich erfahren müssen, wie schnell und grundlegend sich Bedingungen ändern können. Über KI-Systeme zu verfügen, die ihr Modell laufend trainieren und immer wieder neue Herangehensweisen für die Problemlösung ausprobieren, könnte sich in der Zukunft als extrem wertvoll erweisen. 

Ein unverwüstlicher Trend auch im Jahr 2023: die Cloud

Zwei Frauen mit Cloud

Cloud-Services haben längst eine wichtige Bedeutung für Unternehmen erlangt und bleiben weiterhin im Fokus der Betrachtung. Der Trend geht dabei in Richtung industrieller Cloud-Plattformen. Diese sind von den Community Clouds abzugrenzen und damit von einer durch Dienstleister bereitgestellten IT-Infrastruktur mit ihren typischen Skaleneffekten und Kostenvorteilen. 

Die industrielle Cloud möchte im Vergleich dazu einen Mehrwert schaffen, indem sie die bisher bekannten Cloud-Services um branchenspezifische Funktionen erweitert. Dieses Konzept lässt sich als eine Art Ökosystem-Cloud beschreiben. Unternehmen wie deines erhalten die Möglichkeit, sich an diesem Ökosystem und zum Beispiel an der Beschaffung, der Zahlungsabwicklung, dem Vertrieb und anderen gemeinsamen Prozessen zu beteiligen. Ein solches Ökosystem aufzubauen ist jedoch aufwendig, bringt entsprechende Kosten mit sich und macht es erforderlich, eine Vielzahl von Partnern einzubeziehen. In diesem Zusammenhang finden immer wieder die branchenspezifischen Data Fabrics als wichtiger Erfolgsfaktor Erwähnung. Hinter einer Data Fabric steht die Idee, eine besonders sichere, flexible und anpassungsfähige Datenarchitektur zu erhalten. 

Zu viele Apps im Einsatz? Die Super-App könnte Abhilfe schaffen

Nutzung einer Vielzahl von Apps im Unternehmen

Unternehmen setzen heute ebenso wie Privatpersonen auf eine Vielzahl von Apps, die ihnen Zugriff auf wichtige Dienste verschaffen. Dazu gehören die Zahlungsabwicklung und andere Aufgaben. Doch was machen Unternehmen, wenn beim Einsatz zu vieler Apps die Übersichtlichkeit verloren geht? Die Antwort darauf könnte die Super-App sein: ein Konzept, das im Jahr 2023 in der Unternehmenswelt einige Aufmerksamkeit auf sich zieht. Und dafür gibt es gute Gründe. 

Das hauptsächlich in China verwendete WeChat ist das erste Angebot, für das die Experten den Begriff Super-App verwendet haben. Hier steht die Zusammenfassung von E-Commerce-, Messaging- und Zahlungsfunktionen im Vordergrund. Bei Unternehmen funktioniert das genauso. Im Prinzip handelt es sich damit um eine Art Schweizer Taschenmesser für Anwendungen und Services. Es genügt, in die Super-App zu investieren, um alle Funktionen verfügbar zu haben.  

Während Super-Apps bei Privatanwendern bereits seit Längerem Verwendung finden, beginnen Unternehmen erst allmählich, ein Interesse zu entwickeln. Dabei können sie in besonderem Maße davon profitieren. Die Super-Apps dienen als Plattformen, die Zugang zu verschiedenen Mini-Apps bieten. Deren Erstellung erfolgt unabhängig davon und kann im Prinzip überall stattfinden. Diese Plattformen sind daher nicht mit Marketplaces oder App-Stores zu verwechseln. Vielmehr handelt es sich um Benutzeroberflächen, auf denen sich dynamisch Apps hinzufügen und auch wieder entfernen lassen. Das hängt immer davon ab, was dein Unternehmen und deine Mitarbeiter gerade benötigen. 

Observability

Ein besonders spannender Trend ist die Observability, was übersetzt „Beobachtbarkeit“ bedeutet. Gemeint ist damit die Sicht auf die eigenen Systeme, auf Daten, Prozesse und allgemein alle Vorgänge, die zum Beispiel gerade in der IT wichtig für das Unternehmen sind. Eine hohe Observability ist aus zwei Gründen für dich bedeutsam: Sie unterstützt deine Entscheidungsprozesse und ist die Voraussetzung für die Erreichung eines höheren Sicherheitsniveaus.  

Observability-Werkzeuge liefern dir die Daten und Metriken, die du für deine Entscheidungen benötigst. Diese Tools sollen überall dort Bedeutung erlangen, wo klassische Lösungen für das Monitoring die gewünschten Informationen nicht oder nicht in ausreichendem Maße liefern. Sie sollen daher bestehende Lücken in der Überwachung schließen, damit du eine nahezu vollständige Sicht auf dein Unternehmen erhältst. 

Besondere Bedeutung hat die Observability zum Beispiel im Zusammenhang mit der Cloud-Nutzung. Viele Unternehmen setzen auf eine Kombination aus eigenem Rechenzentrum und der Public Cloud. Daraus ergeben sich komplexe Konfigurationen, die schwer zu überblicken sind. Erfolgreiche Unternehmen verstehen es, im Jahr 2023 die gewünschte Observability dort mithilfe neuer Tools herzustellen. 

Sicherheitsrelevant ist die Observability auch in Bezug auf Ransomware. Erpressungstrojaner stellen heute für Unternehmen laut Aussagen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik die größte Cyber-Bedrohung dar. Wenn du keine Sicht auf deine IT-Umgebung hast, kannst du solche Gefahren wie eindringende Trojaner nicht rechtzeitig erkennen und darauf reagieren. Es gehört daher zu einer der wichtigen Aufgaben im Jahr 2023, diese Sicht auf die eigenen Systeme und Daten herzustellen. 

Fazit

Einige digitale Themen sind für Unternehmen echte Dauerbrenner und daher auch im Jahr 2023 wieder ganz oben auf der Liste zu finden. Dazu gehören die Cloud und natürlich die Künstliche Intelligenz. Keiner der oben aufgeführten Trends ist damit vollkommen neu. Sie setzen vielmehr die Entwicklungen der vergangenen Jahre fort. Umso wichtiger ist es, dass du dich mit deinem Unternehmen dazu positionierst und die sich daraus für dein Geschäft ergebenden Chancen erkennen und nutzen kannst. Wirklich gefährlich sind nämlich nur die Disruptionen, die einen über Nacht überraschen. 

IT-Trends 2023 im Video

Du möchtest dich eingehender mit den IT-Themen 2023 für Unternehmen beschäftigen und zudem erfahren, welche Trends eher überbewertet sind? Dirk hat sich angeschaut, welche Entwicklungen rund um die Digitalisierung zu den fünf Gewinnern und welche zu den fünf Verlierern im Jahr 2023 zählen. Einige der Themen stehen bereits seit Jahren im Fokus, bekommen jedoch in diesem Jahr neuen Auftrieb. Im Video gibt Dirk euch einen tieferen Einblick in seine Erkenntnisse und beleuchtet unter anderem folgende IT-Entwicklungen: 

  1. Lieferketten werden neu gestaltet
  2. Resilienz gegen Krisen
  3. Digitale Immunität und Abwehr
  4. KI - Künstliche Intelligenz
  5. Plattformen und Lösungen aus der Cloud

An dieser Stelle würden wir dir gerne ein Video unseres YouTube-Kanals zeigen.

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