Cloudtools für deine Unternehmensprozesse

Es war ein Novum: Als der Versandgigant Amazon vor weit mehr als zehn Jahren seinen Marketplace auch für unternehmensfremde Händler öffnete, konnten sich die meisten stationären Einzelhändler die Vorteile cloudbasierter Handelsplattformen noch nicht einmal vorstellen. Von heute auf morgen standen den lokalen Verkäufern acht Milliarden potenzielle neue Kunden rund um den Globus zur Verfügung – zumindest denen, die die Zeichen der Zeit erkannten und den Amazon Marketplace für den Vertrieb ihrer eigenen Produkte nutzen. Für viele von ihnen sollte sich der Marketplace als lohnender Vertriebsweg herausstellen, mussten sie doch nicht in mühevoller Arbeit einen eigenen Online-Shop aufbauen. Heute werden allein in Deutschland auf der Verkaufsplattform 56 Prozent der bundesweiten E-Commerce-Umsätze generiert.

Das Plattformkonzept von Amazon wurde in den vergangenen Jahren hundertfach kopiert. Nicht nur andere E-Commerce-Giganten öffneten ihre Verkaufsplattformen. Essenslieferplattformen halfen lokalen Gastronomen, ihre Speisen dank der digitalen Sphäre über den eigenen Kiez hinweg zu vertreiben. Wie wichtig solche Plattformkonzepte für das Fortbestehen gerade kleiner Unternehmen sein können, sollte sich allerdings im Winter 2020 zeigen: Der Ausbruch der Coronapandemie stellte unser aller Leben gehörig auf den Kopf – und bis dahin nicht digital aufgestellte Einzelhändler oder Gastronomen vor immense Probleme.

Corona hat den digitalen Wandel kräftig angeschoben

Und nicht nur die. Rund um den Globus mussten Unternehmen von heute auf morgen Heerscharen von Mitarbeitenden ins Homeoffice schicken. Dort arbeiteten sie – oft auf sich allein gestellt. Gut dran waren Firmen, die bereits zuvor ihre Prozesse digital aufgestellt hatten. Doch auch diejenigen, die den digitalen Wandel bis dahin verschlafen hatten, waren plötzlich zur Digitalisierung gezwungen.

So hat die Coronapandemie dem digitalen Wandel der Unternehmenswelt einen kräftigen Schub verpasst. Das zeigt auch eine aktuelle Umfrage des Branchenverbands Bitkom Research im Auftrag von Autodesk: Demzufolge haben 63 Prozent der befragten 502 deutschen Unternehmen aus den Bereichen Fertigung und Produktion in den vergangenen zwei Jahren dank digitaler Technologien verbesserte Produkte und Waren auf den Markt gebracht. 31 Prozent konnten mithilfe digitaler Tools gar komplett neue Produkte entwickeln. Zudem konnten 56 Prozent der Unternehmen bestehende Services und Dienstleistungen verbessern, 32 Prozent haben komplett neue Dienstleistungen eingeführt.

Möglich wurde die Entwicklung neuer oder verbesserter Produkte und Dienstleistungen vor allem durch Investitionen in Software oder Produktionsanlagen. Dabei gehören Dienste aus der Cloud heute bereits zu den Standardanwendungen, die von fast allen der befragten Unternehmen (96 Prozent) genutzt werden. 25 Prozent der vom Bitkom befragten Industrieunternehmen setzen zudem auf Innovations-Plattformen und digitale Ökosysteme, die digitale Kollaboration ermöglichen.

Prozessdigitalisierung über alle Unternehmensbereiche hinweg

Digitale Plattformen eignen sich aber nicht nur für den Vertrieb. Wollen Unternehmen dem digitalen Wandel gerecht werden, müssen sie die Prozessdigitalisierung über alle Unternehmensbereiche hinweg denken. Auch dabei helfen Plattformen aus der Cloud. Der große Vorteil: Unternehmen müssen das Rad nicht neu erfinden – sie setzen einfach auf vorkonzipierte Lösungen, die Spezialisten im Baukastenprinzip entwickelt haben. So lassen sich Geschäftsprozesse schneller und einfacher digitalisieren.

Die Einsatzmöglichkeiten digitaler Plattformen reichen von der Prozessoptimierung über den Zugriff auf mehr Rechenleistung, bessere Datenanalyse-Tools bis hin zur Auswertung und Optimierung von Fertigungsprozessen. Personalmanagement- und Recruiting-Plattformen digitalisieren zum Beispiel die Personalverwaltung. Über Recruiting-Plattformen können Personaler in Zeiten des Fachkräftemangels gezielt vielversprechende Kandidaten finden und direkt ansprechen, aber auch Stellenausschreibungen verbreiten und den gesamten Bewerbungsprozess automatisieren und damit effizient aufstellen. Mithilfe von Personalmanagement-Plattformen lassen sich Einsatzpläne, Bedarfsplanungen oder Arbeitszeitabrechnungen, aber auch Urlaubsplanungen oder Mitarbeiterqualifizierung und -weiterentwicklung digitalisieren.

Buchhaltungsplattformen helfen dabei, die Finanzbuchhaltung transparent und digital zu gestalten oder Bestell- und Zahlungsabwicklungen sowie Rechnungsein- und -ausgänge zu automatisieren. Über Marketingplattformen generieren auch kleine und mittlere Unternehmen schnell enorme Reichweiten und machen ihre Produkte und Services über lokale Grenzen hinweg bekannt. Und über Kooperationsplattformen können Unternehmen ähnlicher Branchen zum Beispiel Anlage- und Produktionskapazitäten teilen und so für eine effizientere Anlagenauslastung sorgen.