E-Mobilität auf dem Firmenparkplatz

Mittelständische Betriebe machen ihre ersten Erfahrungen mit der E-Mobilität – auch wir sind da keine Ausnahme. Bereits seit Mai diesen Jahres erzeugen wir unseren Strom mithilfe einer Solaranlage selbst. Um die grüne Energie auch auf der Straße nutzen zu können, folgte nun die Einweihung unserer Ladesäule für die Elektromobilität.

Unter Firmenwagen, den privaten PKWs der Mitarbeiter und bei Besuchern nimmt der Bedarf nach einem Schluck aus der Steckdose zu. Aus eigener Erfahrung können wir nur raten keine Angst vor dem ersten Schritt zu haben: Es gilt erste Erfahrungen zu sammeln. Der Anteil an Fahrzeugen mit Batterie nimmt stetig zu und der Gesetzgeber beschäftigt sich bereits mit einem Abschied des Verbrenners in fünfzehn Jahren.

Die ersten Erfahrungen und Learnings

E-Mobilität im Unternehmen

Unsere erste Säule stellt herstellerseitig und so wie installiert zweimal 22KW zur Verfügung. Wenn ein Vollstromer geladen werden soll, reicht damit eine Stunde Laden für 60-90 Minuten Fahrt. Für die Dauerparker mit Plug-In Hybriden, die tagsüber den Akku auffüllen wollen, um leise und umweltfreundlich am Abend nach Hause zu fahren, ist das zu viel und zu schnell. Die Mehrzahl ist weniger durstig. Sie lassen sich meist nur mit maximal 7,2 bis 11KW aufladen. Schnelladen ist etwas für die Autobahn. Wir haben uns dennoch für diese leistungsstarke Ladesäule entschieden, da sich die Ladestandards der Zukunft in diese Richtung entwickeln und damit künftig auch reine Elektrowagen schnell geladen werden können.
Stammt der Strom vom Dach, dann bietet es sich an, die Ladekurve für die Dauerparker wetterabhängig zu gestalten. Die smarten Steuergeräte, die an den Stromverteiler angeschlossen werden, können recht genau vorhersagen, ob und wann die Sonnenkollektoren Stromspitzen generieren, die eingespeist würden, wenn mehr Energie über die Sonne generiert wird, als der Betrieb benötigt. Diese smarten Alleskönner kennen auch die erwartete Ladeleistung. Unabhängig davon, ob die Saubermänner bereits zu Bürobeginn am Kabel hängen, lohnt es sich häufig mit dem Start des Ladevorgangs zu warten oder zunächst einmal nur mit der minimalen Leistung zu starten. Batteriebetriebene Fahrzeuge sind ideal, um die Einspeisung des selbst erzeugten Stroms ins Netz zu reduzieren und den Verbrauch zeitabhängig zu optimieren. Das erhöht die Autonomiequote deutlich. Nicht wirtschaftlich ist es dagegen, das Fahrzeug morgens möglichst schnell zu laden und mittags, wenn die Sonnenkollektoren das Maximum erzeugen, Strom in das Netz einzuspeisen.

Damit hat sich auch die Diskussion um die Anzahl der Ladeanschlüsse erledigt. Wenig Akzeptanz findet es, wenn täglich umgeparkt werden muss. Mit Blick auf die Ökobilanz und wenn das Unternehmen selbst regenerativen Strom erzeugt, sollten immer ausreichend Ladesäulen bereit stehen. Wirklich leistungsfähige Säulen benötigt ein Firmenparkplatz nur wenige. Diese werden dann verwendet, wenn Fahrzeuge komplett auf Strom angewiesen sind und wenn die Restladung so gering ist, dass sie schnell geladen werden sollen. In diesen Fällen empfiehlt sich der manuelle Eingriff. Im Alltag hat sich das langsamere Laden bewährt, zumal nach unseren bisherigen Erfahrungen die Reichweite zunimmt, wenn die Batterie langsam aufgeladen wurde.

Die steuerrechtlichen Aspekte

Kann der Mitarbeiter seinen privaten PKW ohne Berechnung in der Firma aufladen, ist dies zunächst eine steuerfreie Sachzuwendung oder ein geldwerter Vorteil. Der Gesetzgeber hat die rückwirkend ab Jahresbeginn 2016 eingeführte Steuerbefreiung für Strom vom Arbeitgeber für reine Elektrofahrzeuge und Plug-In Hybride von fünf auf zehn Jahre verlängert. Zwischen Firmenfahrzeugen und privaten PKWs wird nicht unterschieden.
Etwas komplizierter wird es, wenn der Firmenwagen an der eigenen Steckdose zu Hause beim Mitarbeiter geladen wird. Sobald der Arbeitgeber eine Ladesäule im Betrieb installiert, reduziert sich der zulässige pauschale steuerfreie Betrag pro Monat von 50 auf 25 Euro. Kann der Arbeitnehmer den Verbrauch nachweisen und dokumentieren (z.B. mit einer Wallbox, einem Zähler oder einem smarten Endgerät), dann darf der Arbeitgeber die tatsächlichen Kosten ersetzen.
Wie man sich als Arbeitgeber mit Blick auf privates Aufladen stellt, ist letztlich eine Abwägung zwischen Kultur, Mitarbeiterzufriedenheit und Aufwand. Es wird nicht ausbleiben, dass einige Arbeitnehmer kostenbewusst optimieren und darauf verzichten, zu Hause zu laden, wenn der Strom in der Firma kostenfrei ist. Auf der anderen Seite setzt der Mitarbeiter die Kosten für den Weg zur Arbeit von der Steuer ab. Unter dem Strich ist die Sache einfach. Je mehr der Mitarbeiter die Infrastruktur nutzt, desto höher ist der Anteil der steuerfreien Zuwendung. Wir halten eine Richtlinie oder Empfehlung für sinnvoll, in der reglementiert ist, dass durchschnittlich nicht mehr geladen wird, als beispielsweise für den einfachen oder doppelten Weg zur Arbeit benötigt wird und dass auch nur die für den Arbeitsweg genutzten Fahrzeuge geladen werden sollten.
Unsere Säulen lassen sich über kontaktlose Karten aktivieren. So gelingt die Dokumentation und das Unternehmen kann erforderlichenfalls Hinweisen auf missbräuchliche Nutzung zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Zweitwagen oder auf Dritte zugelassene PKWs nachgehen.

Förderung der E-Mobilität
Wir danken der Firma Hilker Solar für die reibungslose Installation der Ladesäule auf unserem Firmenparkplatz.

Die Voraussetzungen sind unterschiedlich

IT-Unternehmen oder produzierende Unternehmen haben oft ein gut ausgebautes, meist ausreichendes Niederspannungsnetz mit 400 Volt. Erzeuger können dabei auch eigene Solaranlagen sein. Größere Gewerbebetriebe oder Industrieanlagen mit Anschlüssen an das Mittelspannungsnetz mit 1.000 bis 60.000 Volt bringen ganz andere Voraussetzungen mit. Hier fällt das Laden von einigen Elektrofahrzeugen nicht ins Gewicht. In jedem Fall ist der Einstieg in die eigene Stromtankstelle eine spannende Erfahrung und wir freuen uns darüber, wenn wir gemeinsam mit den Kollegen unseren eigenen Beitrag zu einem Rückgang des Verbrauchs fossiler Brennstoffe leisten können. Aktuell reicht unsere Doppelladesäule völlig, denn coronabedingt ist die Mehrzahl der Mitarbeiter im Homeoffice und Besucher empfangen wir derzeit auch nur sehr selten in unseren Räumen. Dies wird sich hoffentlich in absehbarer Zeit wieder ändern, sodass noch mehr Fahrzeuge von unserem grünen Strom profitieren werden.

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